Die derzeitige Wettersituation zeigt, dass eine nachhaltige Niederschlagsbewirtschaftung immer mehr an Relevanz gewinnt. Zusätzlich dazu bereiten die immer häufiger anhaltenden Trockenperioden den Kommunen viele Probleme. Aus diesen Gründen beabsichtigt die Hansestadt Stralsund für die Sportanlage „An der Kupfermühle“ ein nachhaltiges Be- und Entwässerungskonzept umzusetzen.
Wir, das Büro für Landschafts- und Freiraumarchitektur Thomas Nießen, haben dazu auf der Fläche des Trainingssportplatzes ein Regenwassersystem geplant, welches einen Speicher aus Beton als Kernelement vorsieht. Dieser unterirdische Speicher hat eine Länge von etwa 41,40 m und eine Breite von 5,40 m und hat ein Nettovolumen von etwa 550.000 Liter, wovon circa 440.000 Liter für die Speicherung und Nutzung von gesammeltem Regenwasser und etwa 50.000 Liter für einen Notspeicher vorgesehen sind.
Die Rasenfläche des Stadions muss zur Pflege und Erhaltung sowie zur Gewährleistung der Nutzungseigenschaften wöchentlich mit 15 Litern pro Quadratmeter bewässert werden. Wenn es, aufgrund einer Dürre, nicht regnet, muss durch eine künstliche Bewässerung nachgeholfen werden. In der Woche benötigt das etwa 6.800 Quadratmeter große Rasenspielfeld etwa 102 Kubikmeter Wasser.
Zusätzlich ist der Kunststoffrasenplatz der Trainingssportanlage zur Verbesserung der technischen Eigenschaften und der sportgesundheitlichen Funktion pro Spiel mit etwa 1 Liter pro Quadratmeter zu befeuchten. Das bedeutet, dass jedes Spiel auf der circa 4.600 Quadratmeter großen Sportplatzfläche etwa 4,6 Kubikmeter Wasser benötigt.
Das Regenwasser, was auf den Sportplatzflächen und den Dachflächen des vorgesehenen Funktionsgebäudes anfällt, wird gesammelt und in den Speicher geleitet. Dadurch füllt sich der Behälter über einen Zeitraum von ca. 1,5 bis 2 Monaten. Das zwischengespeicherte Wasser reicht für eine Bewässerung des Rasenspielfelds von bis zu 4 Wochen und gleichzeitig 7 Spielen auf dem Trainingssportplatz. Somit wird eine einhundertprozentige Nutzung des Regenwassers für die vegetativen und sportlichen Anforderungen erzielt.
Insgesamt erfolgt somit eine ressourcenschonender Wasserbewirtschaftung der Sportanlage, da weniger von der sehr wertvollen Ressource Trinkwasser benötigt wird.